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- Veröffentlicht: 19. Januar 2023
- Ein Interview mit Frau Vierling
Mindestens neun Jahre werden heranwachsende Menschen in Deutschland von diesem Beruf begleitet. Selten nimmt eine Tätigkeit solch einen pädagogischen, erzieherischen, bildungsfördernden Einfluss auf den Entwicklungsprozess wie der von den LehrerInnen.
Was macht diesen Beruf so besonders, wie läuft der Prozess des Werdegangs ab und warum lohnt es sich überhaupt, Lehrer/-in zu werden?
In Auseinandersetzung mit diesen Fragen kam es am 20.12.2022 zu einem digitalen Interview mit der Referendarin Frau Vierling an unserer Schule. Dank diesem äußerst informativen Austausch wurde uns ein Einblick in diese Thematik gewährleistet.
Nachdem Frau Vierling ihren beruflichen Werdegang mit einem freiwilligen sozialen Jahr in Spanien begonnen hat, entschied sie sich an der Universität Rostock, Lehramt auf Biologie und Deutsch zu studieren.
Ihr ursprünglicher Traumberuf war Tierärztin, doch aufgrund eines Praktikums an einer Schule nahm ihre Zukunftsvision eine Wendung. Schnell wird deutlich, dass sie diese Entscheidung keineswegs bereut, denn obwohl in diesem Beruf viel Arbeit und Vorbereitungszeit steckt, genießt sie ihr Referendariat sehr. Sobald Frau Vierling eine Verschnaufpause hat, verbringt sie viel Zeit mit ihrem Hund und Pferd und ist allgemein im Tierschutz tätig. Sportlich aktiv ist sie besonders beim Ballspiel Rugby.
Praktika sind sehr empfehlenswert, wenn man anstrebt, Lehrer/-in zu werden, da dieser Beruf wichtige Anforderungen im pädagogischen Bereich verlangt. In der Umgebung bietet sich hierbei die Grundschule Neukloster an, welche Praktikanten immer gerne empfängt. Sobald die Entscheidung für diesen Beruf gefallen ist, müssen die Fächer, auf die man sich festgelegen möchte, bereits im Bewerbungsverfahren und damit vor Antritt des Studiums entschieden werden.
In der Regel folgen fünf Jahre, (entweder aufgeteilt in Bachelor und Master oder durchgehend mit Staatsexamen) dann erhält man den ersten Abschluss. Anschließend folgen 18 Monate Praxisphase an einer Schule, das sogenannte Referendariat, in welchem sich Frau Vierling derzeit befindet. Sobald sich dieses dem Ende zuneigt, folgt nach weiteren Prüfungen das zweite Staatsexamen und damit der Abschluss der Ausbildung.
Die Aussichten auf einen erfolgreichen Werdegang hängen vom jeweiligen Bundesland und dessen NC ab. Derzeit sind die Chancen auf ein Referendariat hier in MV besonders günstig, da viele freie Stellen zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich kann man sich in MV nicht selbstständig für eine Schule entscheiden, sondern wird vom Ministerium des Landes einer Schule zugeteilt. Natürlich darf man Wünsche angeben, jedoch ohne Garantie, dass diese auch erfüllt werden. Um seine Chancen zu verbessern, kann man sich zusätzlich um eine Bereitschaftserklärung bemühen. Daher der persönliche Tipp: „Dafür empfiehlt es sich, sich vorher genau zu überlegen, wo man gerne arbeiten würde (örtlich gesehen) und natürlich auch die Pro und Kontras der jeweiligen Schule für das eigene Leben abzuwägen.” Auch wenn es in MV üblicher Weise nicht der Fall ist, war es Frau Vierling mit eigener Kontaktaufnahme möglich, nach einer schnellen, freundlichen Rückmeldung ihr Referendariat an unserer Schule zu beginnen. Dabei filterte sie ihre Auswahl besonders nach örtlichem Bezug zu Rostock.
Auch wir als Jahrgang 12 durften als eine gemeinsame Aktivität am 06.12.2022 einen Einblick in die beliebte Universität Rostock erlangen. Vorort durften wir an einer Vorlesung teilnehmen und die Mensa besuchen und konnten den Campus Ulmenstraße besichtigen, welcher einer der fünf Hauptstandorten der Universität Rostock ist.
Frau Vierling hat vielseitige Erfahrungen in diesen fünf Jahren gesammelt. Rückblickend seien die Kurse nicht immer gut organisiert gewesen oder man hatte Überschneidungen in seinen Fächern. Jedoch werden die allgemeinen universitären Einrichtungen gelobt, außerdem die problemlose Mobilität zu den verschiedenen Standorten der Universität. Ein sehr relevanter Aspekt ist der Abschluss nach dem Lehrer-Studium. Wenn man sich für die Universität in der Stadt Rostock entscheidet, erhält man nach Absolvierung des Studiums ein Staatsexsamen. Dafür muss man zum Ende eine Staatsexsamenarbeit schreiben sowie vier mündliche Prüfungen ableisten. In anderen Universitätsstädten besteht die Möglichkeit, Lehramt auch auf Bachelor und Master zu studieren. Dort werden zwei Abschlussarbeiten verlangt, ohne mündliche Prüfung.
Frau Vierling hat noch ca. 16 Monate an unserer Schule vor sich und wird durch Studienleitung, Mentoren und Fachleiter begleitet, welche ihr Feedback bezüglich ihrer Stunden geben. Des Weiteren hat sie verschiedene Lehrproben wie auch jeden Mittwoch Seminare, aus denen sie ebenso Input für ihren Unterricht gewinnt.
Wenn man selber Lehrer/-in werden möchte, so gibt Frau Vierling mit auf den Weg, dass es wichtig sei, diesen Beruf aus Überzeugung zu machen. „Es hilft nichts, wenn man das nur macht, um die Ferien oder angebliche Menge an Freizeit in diesem Beruf auszunutzen.” Ebenso sollte man sich bewusst sein, dass man mit jungen Menschen arbeitet und für diese unter anderem „wegweisend” sein kann. Auch ein offenes Ohr, außerhalb des Lehrplans, sollte bei Bedarf für die Schüler gegeben sein.
Unsere Abschlussfrage an Frau Vierling lautete: „Nennen sie einen Grund warum man Lehrer werden sollte”. Daraufhin erwiderte sie: „weil man mit Menschen arbeiten darf und mit diesen täglich neue Erfahrungen sammeln kann.”
Wir bedanken uns bei Frau Vierling für dieses schöne Interview
Charlotte Sch. und Mimi W.