Berichte
Nach dem drei wöchigen Amerika-Austausch kamen alle 25 Schüler des Gymnasium Am Sonnenkamp Neukloster und die Lehrer K. Kuchel und J. Milde am 11.09.2015 gesund, wenn auch mit zwei Koffern weniger, zu Hause an.
Nach unserem zweiwöchigen Aufenthalt in Fishers, Indiana, haben wir die letzten Tage in Chicago verbracht und machten uns dann auf den Rückweg nach Hamburg über Kopenhagen.
Aber zurück zum Anfang. Nach unserer Ankunft am 22.08.15 verbrachte jeder Schüler das erste Wochenende in seiner Gastfamilie, um sich einzuleben und um seine Familie besser kennenzulernen. Die nächsten zwei Wochen besuchten wir die Highschool in Fishers und lernten ein völlig anderes und modernes Schulsystem kennen. Am Nachmittag waren viele von uns sportlich aktiv und gingen zum Football, Baseball und Soccer oder probierten neue Sportarten wie Footgolf aus. Die meisten Gastfamilien nahmen sich auch in der Woche sehr viel Zeit für uns und wir haben Amerika Tag für Tag besser kennenlernen dürfen. Einige waren beim Swing Dance, am Lake Michigan, in verschiedenen Shopping-Malls, probierten Fastfood-Restaurants aus oder besuchten Konzerte.
Während der Schulzeit hatten wir mit unserer Gruppe verschiedene Ausflüge, welche schon im letzten Zeitungsartikel über unseren Amerika-Austausch erwähnt wurden. Der letzte Ausflug mit unseren deutschen Lehrern und Schülern war ein Besuch bei der Indiana University in Bloomington. Das Universitätsgelände mit seinen zahlreichen Gebäuden umfasst ca. die Fläche unserer Heimatstadt Wismar und wird jeden Tag von rund 40.000 Studenten besucht. Zunächst führten uns drei Studenten der Universität in das Sprachzentrum, in dem die Studenten unter anderem die deutsche Sprache festigen. Anschließend ging es in die Bibliothek der Universität, in der wir einen Einblick in die kleinsten Bücher der Welt bekamen oder erste Ausgaben von Shakespeare berühren durften. Für die meisten Schüler von uns war der Höhepunkt jedoch, einen echten Oscar in den Händen zu halten. Zudem sahen wir uns einen Teil des Campus an und aßen anschließend in der Cafeteria der Universität.
Am Montag, dem 07.09.2015, war Labor Day, ein amerikanischer Feiertag; dies war für uns der letzte Tag mit unserer Gastfamilie. Nachdem wir uns von unseren Austauschpartnern verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg in die drittgrößte Stadt Amerikas – Chicago. Hier verbrachten wir unsere letzten zwei Nächte in einem Hostel.
Nachdem wir unser Gepäck im Hostel verstaut hatten, ging es am Nachmittag in die Stadt, um uns mit der Umgebung vertraut zu machen. Beeindruckend war vor allem der Blick auf die unzähligen Wolkenkratzer Chicagos.
Der nächste Tag startete mit einem Spaziergang zum Navy Pier, auf dem wir eine perfekte Aussicht auf die Skyline Chicagos bekamen. Die anschließende Bootsfahrt auf dem Chicago River führte uns noch einmal durch einen Teil der Stadt. Auf dem Schiff wurden uns dann die besonderen Architekturmerkmale der skurrilen Wolkenkratzer erklärt und vorgestellt. Mit zitternden Knien ging es dann auf eines der höchsten Gebäude der Welt! Den Willis Tower, welcher mit 106 Etagen eine Höhe von 442m erreicht. Von dort aus konnten wir 50 Meilen, das sind ungefähr 80km, weit sehen. Der Michigan See sah aus dieser Höhe aus wie ein riesiges weites Meer. Erst dann wurde uns bewusst, wie groß dieser See ist. Das absolute Highlight war der Glasbalkon. Es kostete viel Überwindung einen Schritt auf das Glas zu wagen, aber man hatte einen fantastischen Blick nach unten. Am letzten Abend vor unserer Heimreise besuchten wir die Pizzeria „Giordano“, da Chicago für die spezielle Chicago Pizza mit der Soße über dem Käse bekannt ist.
Am Abreisetag gingen wir in den Millennium Park. Dort hatten wir die Gelegenheit, Erinnerungsfotos an dem bekanntesten Wahrzeichen Chicagos, der Bohne, zu machen. Es war ein großartiges Gefühl, vor diesem Kunstwerk zu stehen, welches man nur aus Filmen oder von Bildern kennt. Danach bekamen wir Zeit, uns die bekannten Kunstwerke und Gemälde wie die des Impressionisten Claude Monet im Art Institute of Chicago anzuschauen. Das sollte dann auch das letzte Ziel unserer Reise sein, und wir machten uns auf den Weg zum Flughafen.
Die ganze Gruppe freute sich unheimlich auf zu Hause. Wir vermissten besonders deutsches Brot und vor allem frisches, gesundes Essen, welches weder zu süß noch zu herzhaft ist. Wir alle haben auch gelernt, unser heimisches Trinkwasser zu schätzen. Besonders verwundert haben uns auch die Verkehrsregeln. Es sah sehr chaotisch auf den Straßen und Highways aus, aber der Straßenverkehr hat trotzdem funktioniert. Sehr auffällig waren die Jugendschutzgesetze. Viele stellten sich die Frage: „Was ist besser: Mit 16 Jahren Autofahren oder doch legal mit 16 Jahren ein Bier trinken?“. Die Meinungen zu dieser Frage gingen sowohl bei den Amerikanern als auch bei den Deutschen sehr weit auseinander und es war ein heiß diskutiertes Thema. Eine Antwort auf die Frage haben wir allerdings nicht gefunden.
Die Amerikaner sind sehr gastfreundlich und herzlich. Die Straßen, Städte und Vororte waren sehr sauber, obwohl in Amerika sehr viel Plastikmüll produziert wird. Alles ist größer, aufwendiger und moderner. Besonders viele Häuser hatten Ähnlichkeit mit einer kleinen Villa. Selbstverständlich war die Wiedersehensfreude mit unseren Familien und Freunden an unserem Gymnasium in Neukloster riesig!
Die Reise war eine großartige und ganz neue Erfahrung für uns alle! Wir sind unheimlich froh, dass wir das erleben durften. Wir sind unserer Schule sehr dankbar, dass sie uns Schülern eine solch große Reise ermöglicht hat.
J. Becker, V. Becker und S. Tarnow